PROTOTYPENBAU

Die Spezialisierung auf Prototypenbau betrifft Bauteile und Produkte, welche noch keine Serienreife aufweisen und somit in geringster Stückzahl mit wirtschaftlichem Aufwand hergestellt werden müssen. Oft können aber auch Bereiche abgebildet werden, die für größere Betriebe aufgrund eines hohen zeitlichen Aufwands, geringem Gesamtumsatz oder zu großer Abweichung von Standardfertigungslösungen nicht wirtschaftlich sind. Dazu gehört beispielsweise die Nachfertigung von nicht mehr verfügbaren Ersatzteilen, wobei anspruchsvolle Projekte auch über mehrere Iterationen hinweg betreut werden können.

Referenzprojekt: SOURCE Maintenance Port

Innerhalb des Kleinsatellitenprojekts SOURCE entwickeln das Institut für Raumfahrtsysteme (IRS, Universität Stuttgart) und die Kleinsattelitengruppe KSat e.V. bis 2026 einen Nanosatelliten nach 3U+ CubeSat Standard.

Der Satellit ist ein komplexer Aufbau diverser elektronischer, optoelektronischer und mechanischer Baugruppen, welche den Richtlinien der European Space Agency (ESA) gerecht werden müssen. Alle Bauteile werden deshalb entsprechenden Tests unterzogen, um Funktionsausfälle im Weltall unter allen Umständen zu vermeiden. Derartige Bauteile durchlaufen daher in aller Regel mehrere Iterationen mit verschiedenen Anpassungen, bis eine finale Konstruktion vorliegt, welche für den tatsächlichen Flug ins All vorgesehen wird.

blossomworks durfte das Projekt mit der Konstruktion und Fertigung eines Bauteils auf der Außenhülle des Satelliten unterstützen. Der sogenannten Maintenance Port ermöglicht das Auslesen verschiedener Messdaten auf der Erde bzw. realisiert den Potentialausgleich der zugehörigen Stromkreise im Weltall. Das Bauteil wurde aus dem Hochtemperaturkunststoff PEEK spanend gefertigt und enthält einige feine Strukturen für die elektrische Kontaktierung. So sind in den Kunststoffgrundkörper Kontaktpins eingepresst, welche über einen mit Lötzinn gefüllten Kanal verbunden sind. Die Pins mit einem Durchmesser von unter einem Millimeter wurden über eine spezielle Drehbearbeitung entsprechend modifiziert und im Reinraum montiert. Insgesamt waren über den Projektzeitraum vier verschiedene Konstruktionen notwendig, bis die Baugruppe in der finalen Iteration alle Anforderungen erfüllte.